Antidepressiva-Verschreibungen steigen stetig an

Nach einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) haben psychisch bedingte Krankschreibungen in den letzten zehn Jahren um fast 40 Prozent zugenommen.

„Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt immer mehr“, sagte TK-Chef Norbert Klusen. Dank Handy und Notebook seien Arbeitnehmer mittlerweile rund um die Uhr und an fast jedem Ort erreichbar. „Unsere Arbeitswelt ist schneller geworden“, kritisierte Klusen. „Das geht an die Nerven.“ Aber auch befristete Arbeitsverhältnisse und unsichere Beschäftigungsverhältnisse würden zu psychischen Probleme führen.

Arbeitslose Frauen erhalten doppelt so viele Antidepressiva wie berufstätige Arbeitnehmerinnen, arbeitslose Männer liegen sogar um 200 Prozent über dem Wert der Berufstätigen.

Die Einnahme von Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) in der Frühschwangerschaft könnte das Risiko eines spontanen Aborts begünstigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Fall-Kontroll-Studie im Canadian Medical Association Journal (2010. doi: 10.1503/cmaj.091208).

Wer während der Schwangerschaft Medikamente gegen Depressionen nimmt, erhöht damit das Risiko einer Fehlgeburt. Diese schon vor längerer Zeit aufgestellte Theorie hat ein Team um die kanadische Epidemiologin Anick Bérard nun abermals bestätigt.

Wirksame Medikamente gegen Depressionen fördern Grauen Star (Katarakt), eine im Alter häufig auftretende Linsentrübung, die unbehandelt zur Erblindung führt.

Die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer sind nicht die einzigen Medikamente, die ein Risiko für Grauen Star bedeuten. Frühere Studien hatten bereits Betablocker und Steroide wie Kortison mit der Katarakt in Verbindung gebracht.

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