Wir brauchen mehr Wachstum

Früher (nach dem 2.Weltkrieg) wuchs die Wirtschaft schonmal mit 10% oder so,
das heisst die Leute produzierten nicht mehr das gleiche wie im Vorjahr, sondern eben 10% mehr.
Nett...
Einen Luftballon mit einem Liter Luft zu füllen ist nicht schwer.
Da 10% draufzulegen sind grade mal 0,1 Liter mehr. Das ist kein Problem.
Bläst man aber ein Weilchen und kommt irgendwann bei 10 Litern an,
so muss man plötzlich schon einen ganzen Liter zusätzlich reinpusten,
um wieder 10% Wachstum zu erzielen.
Bei 100 Litern Luftballonfüllung sind 10% plötzlich 10 Liter.
Kein Wunder, dass einem da langsam die Puste ausgeht.

Genauso ist das mit der Wirtschaft.
So lange eine Wirtschaft am Boden ist, kann sie vergleichsweise grosse Sprünge machen.
Aber irgendwann geht ihr die Luft aus.
Die Leuten wollen nicht mehr soviel kaufen, denn sie haben schon alles;
durch den Einsatz von Maschinen wird die Produktion immer effizienter, und so werden immer mehr Leute arbeitslos.
Die können - logischerweise - nicht mehr soviel einkaufen.
Da stellt sich die Wirtschaft ihr eigenes Bein und was rauskommt ist: Weniger Wachstum als früher.

Das alles wär ja grundsätzlich kein Problem, denn:
Kein Wachstum heisst, immer "nur" das gleiche zu produzieren wie im Jahr zuvor.
Und wenn ich letztes Jahr satt geworden bin, werde ich es auch dieses Jahr,
wenn ich das gleiche zur Verfügung habe
- das trifft auf Einzelpersonen genauso zu wie auf Gruppen von Personen, also die Wirtschaft.
Es sei denn, irgendwer in der Gruppe zweigt immer mehr ab, als im Vorjahr.
Dann muss für die anderen natürlich weniger bleiben....

Denn:
Die Kapitaleinkommen wachsen immer weiter.
Geld fliesst dank Zins immer dorthin, wo schon Geld ist.
Kapital fliesst zu Kapital.
Also werden auch die Kapitaleinkommen immer grösser.
Aber unsere Wirtschaft wächst nicht mehr und wir haben somit immer nur das gleiche zu verteilen.
Wenn aber von einem gleich grossen Kuchen die einen immer mehr kriegen (nämlich durch die immer weiter wachsenden Kapitaleinkommen),
so müssen - logischerweise - die anderen, also die Arbeitseinkommen, immer weniger bekommen.

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